GEMEINSAM LESEN – GEMEINSAM ERLEBEN

Die Aktion “Gehrden liest ein Buch” soll Menschen zueinander bringen, gemeinsam ein ausgewähltes Buch lesen und darüber ins Gespräch kommen. 

Die Aktion 2025 hatte das Buch “Wohnverwandschaften” von Isabel Bogdan zur Grundlage gemacht, um über das Zusammenleben, das Wohnen im Alter und über Demenz nachzudenken und zu diskutieren.

In einer Veranstaltungsreihe rund um das Buch wurden Lesungen aus dem Buch, begleitende Vorträge, eine Filmvorführung und ein gemeinsames Essen organisiert. Das Thema Demenz wurde mit einem sogenannten Demenzparcour vertieft, bei dem jeder selbst ausprobieren konnte, wie es sich anfühlt geistig und motorisch beeinträchtigt zu sein.

Gehrden liest ein Buch
Vielschichtiges Programm zum Buch
Lesungen
Demenz Parcour
Begleitende Vorträge
Gemeinsames Kochen und Essen

Zum Inhalt des Romans

Ein Roman über eine Wohngemeinschaft, in der vier Menschen  unterschiedlichen Alters aus unterschiedlichen Motiven zusammenleben und feststellen: Freunde sind manchmal die bessere Familie.

Constanze zieht nach der Trennung von ihrem Lebensgefährten in die Wohngemeinschaft von Jörg, Anke und Murat. Was zunächst als Übergangslösung gedacht war, entpuppt sich als zunehmend stabil.

Da ist Jörg, dem die Wohnung gehört und der eine große Reise plant; Anke, die als mittelalte Schauspielerin kaum noch gebucht wird und plötzlich nicht mehr die einzige Frau in der WG ist; und Murat, der sich einfach keine Sorgen machen will und dessen Lebenslust auf die anderen mitreißend und manchmal enervierend auch wirkt. Constanze sorgt als Neuankömmling dafür, dass sich die bisherige Tektonik gehörig verschiebt.

Alle vier haben ihre eigenen Träume und Sehnsüchte und müssen sich irgendwann der Frage stellen, ob sie eine reine Zweck-WG sind oder doch die Wahlfamilie.

In diesem virtuos komponierten, lebensklugen und  humorvollen Roman kommen reihum vier grundverschiedene Menschen zu Wort, die jeweils auf ihre Weise ihre Lebensentwürfe neu justieren.

(Quelle: Verlag Kiepenheuer & Witsch GmbH & Co. KG)

Sind Freunde die bessere Familie?

Aus dem Zusammenleben einer Wohngemeinschaft

Aus dem Roman „Wohnverwandtschaften“ liest  der Kabarettist und Autor Joe Fass ausgewählte Passagen. So entsteht eine Skizze des komplexen Innenlebens einer zusammenwachsenden  Wohngemeinschaft. In einer Gegenüberstellung  mit Texten des Satirikers Kurt Tucholsky  persifliert Joe Fass das eherne Bild „der Familie“. In der Konsequenz wird kein Idealbild der einen oder anderen Lebensweise hergestellt. Angeregt wird die Suche nach geeigneten Mitteln zur Kultivierung des Zusammenlebens in Krisensituationen. Und Humor hilft da allemal.

Demenz – wie fühlt es sich an?

An verschiedenen Stationen können Sie sich bei Alltagssituationen in die Welt eines Menschen mit Demenz versetzen. Hands-on Dementia simuliert die Symptome einer Demenz. Es ist nicht einfach, zu verstehen, was Menschen mit Demenz bewegt, was ihr Handeln bestimmt und was sie fühlen und darauf dann „richtig“ zu reagieren. Simuliert werden bei Alltagssituationen u.a. das fehlende Wortverständnis und Wortfindungsstörungen, wie auch Störungen der Orientierung, Merkfähigkeit und Beeinträchtigungen beim Ausführen von Handlungen z. B:

Anziehen „Unbeholfen versuche ich, den Kittel zuzuknöpfen.“ Beeinträchtigung der Lesefähigkeit, der Handlungsabläufe, der Sprache

Frühstücken „Ich hätte nie gedacht, dass es so kompliziert sein kann, den Tisch zu decken.“ Störung beim Ausführen von komplexen Handlungen

Hausarbeit „Ich soll unter Zeitdruck aufräumen. Ich zweifle an mir, weil ich nicht richtig verstehe, was ich tun soll. Es erscheint mir alles sinnlos.“ Beeinträchtigung der Auffassungsgabe, des Sprachverständnisses, des schlussfolgernden Denkens (Quelle: www.hands-on-dementia.info)